Monatliche Treffen bieten Raum für Austausch und gegenseitige Unterstützung 

Idar-Oberstein. In der Caritas-Geschäftsstelle Idar-Oberstein trifft sich immer am zweiten Mittwoch des Monats von 18 bis 19:30 Uhr eine Gruppe für Angehörige psychisch kranker Menschen. Aktuell zählt die Gruppe etwa ein halbes Dutzend aktive Mitglieder – neue Besucherinnen und -besucher sind herzlich willkommen.

Foto: Castelo-Branco

„Eingeladen sind alle, die einen psychisch Kranken in der Familie haben, unabhängig von der konkreten Diagnose“, erläutert Caritas-Mitarbeiterin Patricia Castelo Branco, die die Treffen pädagogisch begleitet. Ebenso spielt es keine Rolle, ob der Betroffene ein (Geschwister-) Kind ist, der Lebens- oder Ehepartner oder ein Elternteil.

Das Gruppenangebot hat lange Tradition: Die monatlichen Treffen finden seit inzwischen 30 Jahren statt. Groß gefeiert wurde indes nicht. Das „Jubiläum“ im Februar verlief – wie schon das fünfundzwanzigjährige – in aller Stille.

Eine größere Feier oder eine besondere Aktion würden naturgemäß eine gewisse Öffentlichkeit bedeuten. Das passt einfach nicht zum Charakter der Gruppe“, sagt Caritas-Dienststellenleiter Harald Pillny. „Deren Zusammenkünfte sollen einen geschützten Rahmen schaffen, in dem vertraulicher Austausch und gegenseitige Unterstützung vorbehaltlos möglich sind.“

Pillny selbst ist seit über drei Jahrzehnten im Caritasverband tätig und kennt deshalb die Historie der Angehörigengruppe, die ursprünglich ein Angebot des „Psycho-sozialen Dienstes“ (PSD) war: „Der PSD ging irgendwann in der Suchthilfe auf; die Gruppentreffen liefen weiter“, fasst der Diplom-Pädagoge zusammen.

Allein dies spreche deutlich für die Bedeutung und Notwendigkeit von Angehörigenarbeit, findet Harald Pillny. „Für Mit-Betroffene Angehörige ist der Kontakt zu anderen in ähnlicher Situation tatsächlich von unschätzbarem Wert“, betont er.

Einen Beleg dafür liefert auch die Idar-Obersteiner Caritas-Gruppe, ergänzt Patricia Castelo Branco: „Manche unserer regelmäßigen Besucherinnen nehmen seit zehn Jahren oder länger teil; es sind sogar noch ‚Gründungsmitglieder‘ dabei.“

Aber auch „Neulinge“ werden herzlich aufgenommen: „Im jüngsten Treffen war wieder zu erleben, dass sich Erstbesucher gleich angenommen und gut aufgehoben fühlen,“ berichte die Sozialarbeiterin. 

Die Gruppenleiterin sieht darin großes Potential für Menschen, die sich nun der Gruppe anschließen möchten: „Unsere ‚alten Hasen‘ haben über die Jahrzehnte viele Erfahrungen gesammelt und unterschiedlichste Dinge durchlebt“, sagt sie. „Andere Angehörige, die vielleicht noch auf der Suche nach Wegen und Lösungen sind, können davon sehr profitieren.“

Deshalb ermutigt Castelo Branco alle, die das Thema betrifft, zur Kontaktaufnahme: „Niemand braucht Scheu zu haben, die Gruppentreffen sind absolut vertraulich“, betont sie. „Was dort gesagt wird, bleibt im Raum!“

Die Angehörigen psychisch kranker Menschen treffen sich wieder am Mittwoch, 11. Juni. Interessierte sind herzlich zum unverbindlichen Vorgespräch mit Patricia Castelo Branco (Caritas Idar-Oberstein, Tel.: 06781/50990-16; E-Mail: P.CasteloBranco@caritas-rhn.de) eingeladen.