Foto: Markus Stambke

So hörte der Autor Sebastian Schmid in seinem gleichnamigen Gedicht die drei Weisen zu sich sprechen, als er sie nach dem ´Woher komme ich` und ´Wohin gehe ich` fragte.

„Orientier dich am Licht“ kann auch einen Monat nach dem Jahreswechsel noch eine Weisung sein, die uns guttun kann, die fast für sich selbst spricht in dieser Zeit.  

Im Februar spüren wir schon ganz deutlich, dass der Winter nicht mehr so lange dauern wird. Die Tage sind wieder länger hell, die Sonnenstrahlen wärmen uns schon ein wenig, die ersten Frühlingsblumen strecken ihre Spitzen aus der feuchten Erde hin zum Licht.

In der katholischen Tradition der Feier zu Maria Lichtmess am 2. Februar wurden früher an diesem Tag in der Messe die Kerzen geweiht, die die Familie das Jahr über brauchte und es gab Anfang Februar Kerzen- und Wachsmärkte, sogenannte Lichtermessen.

Im jüdischen Kalender gilt der zweite Monat als Brückenmonat. Wird der erste Monat als Monat der Erlösung bezeichnet, in dem das Licht des Ewigen dem Volk Israel erscheint, ohne dass es etwas dafür tun muss, soll im Brückenmonat der Mensch das Licht aufnehmen und verinnerlichen und es dann wieder in die Welt einbringen.  

Wir sind als Menschen eingebunden in die Natur und ihre Rhythmen und Kräfte seit Anbeginn der Schöpfung, auch in unserer hochtechnisierten Zeit. In ihnen entdecken wir nicht nur die Verbindung zu unserer körperlichen Lebendigkeit durch die Tage und Jahre unseres Lebens hindurch, sondern wir entdecken auch den Bezug zu unserem Geist und zu unserer Seele, zu unseren Wiederholungen und zu unserem Wandel, zu unseren Bedürfnissen und zu unseren Kraftquellen, zu unserem Glauben und seinen Bildern und Lichtworten.

Wenn wir nun im Februar das langsam wachsende Licht genießen, wenn wir unser Gesicht ihm entgegenstrecken und seine milde Wärme auftanken und seinen zarten Schein, dann mag es auch in unserer Seele flüstern „orientier dich am Licht“. Es ist da.

Diakonin Annette Stambke, Seniorenhilfe Stiftung kreuznacher diakonie